Videoerstellung mit KI: Tools und Grenzen

Veröffentlicht am 8. April 2025

Einleitung

KI‑gestützte Videoproduktion boomt. Mittlerweile gibt es Hunderte von Tools, die mit beeindruckenden Demos um Aufmerksamkeit werben. Doch in der Praxis entpuppen sich viele Angebote als unausgereift. Das Blog Focal hat die gängigsten Lösungen 2025 getestet und ihre Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

Hailuo – schnell und kreativ, aber kurz

Hailuo ist ein kostenloser Text‑zu‑Video‑Generator, der sechssekündige Clips in 720p erstellt. Das Tool überzeugt durch kreative Kamerafahrten und eine solide Umsetzung von Prompts. Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, Charaktere anhand von Fotos anzulegen. Allerdings sind längere Geschichten mühsam zu bauen, Charaktere wirken manchmal inkonsistent, und Nahaufnahmen sind weniger überzeugend.

Kling – realistische Bewegungen

Kling punktet mit realistischen Bewegungen und eignet sich für anspruchsvolle Animationen. Die HD‑Ausgabe der Version 1.5 und die Möglichkeit, Relevanzregler zu nutzen, sorgen für Kontrolle und Kontinuität. Die Kehrseite: Die Generierung kann sehr langsam sein, vor allem im kostenlosen Tarif, und manchmal kommt es zu unvollständigen Renderings.

Runway – Profi‑Werkzeug mit Lernkurve

Runway Gen‑3 bietet umfassende kreative Werkzeuge wie Motion Brush, Keyframes, Kamerasteuerung und Inpainting. Es ist ideal für Künstlerinnen und Filmemacherinnen, die volle Kontrolle wünschen. Doch der Funktionsumfang hat seinen Preis: In der kostenlosen Version sind Clip‑Länge und Funktionen eingeschränkt, die Bedienung erfordert Einarbeitung, und die bezahlten Pläne sind eher kostspielig.

Sora – beeindruckend, aber unzuverlässig

OpenAI’s Sora erzeugt beeindruckende, surreal anmutende Szenen und eignet sich für künstlerische Experimente. Doch Bewegungen und Prompt‑Treue sind oft inkonsistent, und die Nutzung kann teuer werden. Für den produktiven Einsatz ist das Modell daher nur eingeschränkt geeignet.

Synthesia – Avatar‑Videos für Unternehmen

Synthesia ermöglicht es, mit vorgefertigten Avataren in über 140 Sprachen professionelle Präsentationsvideos zu erstellen. Der Ansatz eignet sich hervorragend für E‑Learning, Onboarding oder Marketing. Allerdings wirken die Ergebnisse oft formalisiert, und kreative Freiheit ist begrenzt.

Focal – viele Modelle, ein Workflow

Focal selbst bietet kein eigenes Text‑zu‑Video‑Modell, sondern eine Plattform, die verschiedene Generatoren wie Kling, Hailuo und Runway kombiniert. Das erleichtert es, die jeweiligen Stärken zu nutzen und Clips zu bearbeiten, ohne zwischen mehreren Programmen zu wechseln. Besonders für Vielproduzierende ist dieser Workflow eine Erleichterung.

Fazit

Die Videogeneratoren des Jahres 2025 eröffnen spannende Möglichkeiten, vom schnellen Meme bis zum Kurzfilm. Gleichzeitig zeigen die Tests, dass viele Modelle noch Kinderkrankheiten haben: begrenzte Clip‑Längen, langsame Generierung, Lizenzkosten oder fehlende Konsistenz in der Darstellung. Unser Tipp: Überlegen Sie zuerst, welche Art von Video Sie erstellen möchten, probieren Sie verschiedene Tools aus und kombinieren Sie gegebenenfalls mehrere Plattformen. In unseren Kursen zeigen wir Ihnen, wie Sie die passenden Werkzeuge auswählen und trotz der aktuellen Einschränkungen beeindruckende Ergebnisse erzielen.