Claude vs ChatGPT: Ein Vergleich der KI‑Modelle

Von Reto Lutz | Veröffentlicht am 10. September 2025

Einführung

In den letzten Jahren haben sich mehrere generative KI‑Modelle auf dem Markt etabliert. Neben OpenAI’s ChatGPT gewinnt Anthropic’s Claude zunehmend an Popularität. Beide Assistenten basieren auf grossen Sprachmodellen, unterscheiden sich aber in ihren Designprinzipien, Sicherheitsmechanismen und Einsatzmöglichkeiten. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Unterschiede zu verstehen und das passende Tool für Ihren Anwendungsfall zu wählen.

Modellarchitektur und Trainingsziele

ChatGPT basiert auf GPT‑Technologien von OpenAI und wurde darauf optimiert, eine breite Palette von Aufgaben zu bearbeiten – vom kreativen Schreiben bis zur Code‑Generierung. Claude wurde von Anthropic mit besonderem Fokus auf Sicherheit und Kontrollierbarkeit entwickelt. Anthropic bezeichnet seinen Ansatz als “Constitutional AI”: das Modell folgt einer fest definierten „Verfassung“ mit Regeln, die ethische Leitlinien in den Trainingsprozess integrieren.

Kontextfenster und Fähigkeiten

Beide Systeme unterstützen grosse Kontextfenster: neuere Varianten von ChatGPT können Hunderttausende Tokens verarbeiten, Claude 2 bietet ein Kontextfenster von bis zu 100 000 Tokens. In der Praxis bedeutet das, dass Sie lange Dokumente, Skripte oder Gesprächsverläufe einbinden können. Für Analysen von sehr langen Texten eignet sich Claude oft besonders gut, während ChatGPT mit Plugins und Tools wie Code Interpreter punktet.

Sicherheitskonzepte

Anthropic legt grossen Wert auf Sicherheit: Claude soll weniger zu Halluzinationen neigen und kritische Anfragen robuster handhaben. OpenAI hat ChatGPT kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert die Moderationspipelines, dennoch sind die Sicherheitsausrichtungen unterschiedlich. Für Unternehmen mit strengen Compliance‑Vorgaben kann es sinnvoll sein, beide Modelle zu evaluieren und ihren Einsatz je nach Kontext zu entscheiden.

Einsatzszenarien

Bei alltäglichen Aufgaben wie dem Verfassen von E‑Mails, der Ideengenerierung oder einfachen Rechercheanfragen liefern ChatGPT und Claude ähnliche Ergebnisse. ChatGPT bietet jedoch ein breites Ökosystem an Plugins und die Möglichkeit, auf externe Datenquellen zuzugreifen. Claude punktet mit hohen Kontextfenstern, wodurch sich grosse Textmengen übersichtlich analysieren lassen. Viele Unternehmen setzen daher auf einen hybriden Ansatz und nutzen je nach Aufgabe das jeweils stärkere Modell.

Fazit

Sowohl Claude als auch ChatGPT sind leistungsfähige Assistenten, die produktives Arbeiten mit KI ermöglichen. ChatGPT überzeugt durch sein Ökosystem und die Vielfalt an Integrationen, während Claude mit einem klaren Fokus auf Sicherheit und langen Kontexten besticht. Die Wahl des richtigen Modells hängt von Ihren Prioritäten ab – ob Sie mehr Wert auf Flexibilität, umfassende Features oder strenge Compliance‑Anforderungen legen. In unseren Schulungen zeigen wir Ihnen, wie Sie beide Modelle effektiv nutzen können.